Kloster St. Georgen in Stein a/Rhein
Ein neuer Kräutergarten für das Klostermuseum

Die Leitidee für die Instandstellung war ein Rückbesinnen auf die zentrale Gestaltungsidee des Gartenarchitekten Gustav Ammann (welcher 1946 hier wirkte), die sinnliche Komponente der Klosterhöfe zum Klingen zu bringen. Aus konservatorischer Sicht sollten dabei ältere oder jüngere Zeitschichten weder negiert noch zurückgebaut werden. Auch verlangte der unterschiedliche Erhaltungszustand der einzelnen Partien eine differenzierte Behandlung der Terrassenebenen. Die unterste Terrasse, der eigentliche „Bannhof“, blieb unverändert erhalten, wobei sich einzig der Ersatz der schadhaften Natursteinplatten aufdrängte. Die mittlere Terrasse verdeutlicht am besten die Stauden- und Farbenliebe der 1940er Jahre und verkörpert die Gestaltungsidee der Ammann‘schen «Klösterlichkeit». Anstelle des Rasens wurde der Blumengarten auf originalem Grundriss wieder hergestellt und auf Grundlege einer 1949 erfolgten Publikation neu bepflanzt. Die oberste Terrasse, der einstige Friedhof, Abt- und Amtsgartens, erstand gänzlich neu in Anlehnung an den Barockgarten, den Paulus Usteri 1797 zeichnete. Ausgangspunkt unserer Überlegungen war die Frage, wie ein von Mönchen angelegter Kräutergarten hätte aussehen können, wäre er zu Barockzeiten angelegt worden. Anstelle einer Nachahmung bisheriger „mittelalterlicher“ Kräutergärten, präsentieren sich die mediterranen Gewächse in Sankt Georgen darum in ungeahnter barocker Opulenz und Farbigkeit, komponiert in Farbe, Wuchshöhe und Habitus. Die der Anlage innewohnende Sinnlichkeit ist ihrerseits Reminiszenz an den Entwurf Ammanns. Entwicklung und Bepflanzung des Abtgartens erfolgten in guter Zusammenarbeit mit Archäobotanikerin Maja dal Cero aus Schaffhausen.

 

 

Auftraggeber / Bauherr

Bundesamt für Bauten und Logistik (BBL)

Projektdaten

2013: Parkpflegewerk
2014: Restaurierungsprojekt
2014 - 15: Umsetzung

Projektpartner

aurum - Maja dal Cero, Schaffhausen
Archäobotanikerin